Wing Tsun Hannover

Philipp Bayer erzählt von seinen ersten Begegnungen.

Das Philipp Bayer Interview:

In einem exklusiven Interview gewährt Philipp Bayer, fachlich und persönlich eine Ausnahmeerscheinung und weltweite Koryphäe im Wing Tsun, faszinierende Einblicke in die Anfänge dieser traditionellen Kampfmethode von Wong Shun Leung. Philipp Bayer erzählt von seinen ersten Begegnungen mit Wing Tsun und wie diese sein Leben verändert haben. „Ich war schon immer fasziniert von Kampfkünsten und suchte nach einer effektiven Methode der Selbstverteidigung.“

F: Wie haben Sie mit Wing Chun angefangen und wer war Ihr erster Lehrer?

PHB: Ich habe in Deutschland mit dem Leung Ting Wing Tsun / WT angefangen und wechselte dann nach kurzer Zeit zu Wong Shun Leung wegen seiner Art zu kämpfen und zu denken. 

F: Wie kam das Treffen mit Wong Shun Leung zustande?

PHB: Durch einen Zufall. Der Verkäufer eines Ladens für Kampfsportartikel in Hong Kong gab mir seine Adresse und meinte: „Wenn du wahres Ving Tsun lernen willst musst du diesen Mann finden!“

F: Was waren die charakteristischen Merkmale von Wong Shun Leung´s Wing Chun?

PHB: Man hat die Ziele klar vor Augen, es gibt nichts mystisches, oder geheimnisvolles, nur harte Arbeit, kein rum spielen oder so, einfach nur kämpfen.

F: Was sind die Hauptprinzipien?

PHB: Die Konditionierung vom richtigen Verhalten und Denken in Bezug zum Kampf, die Entwicklung von Schlagkraft, Strategie, Koordination, Balance, das Finden und Nutzen von Chancen, Timing, den einfachsten und direktesten Weg zu finden, Probleme im Kampf lösen und andere wichtige Dinge die notwendig sind, um einen Kampf zu überleben.

F: Wie verhält sich Chi Sau zum Kampf?

PHB: Für das Training und die Entwicklung im Ving Tsun haben wir diese vielseitige und einzigartige Partnerübung, die dazu dient viele Attribute zu trainieren und zu korrigieren, die für den Kampf notwendig sind. Diese Übung, genannt Chi Sau, ist ein Austausch zwischen zwei Trainingspartnern. Wenn dabei keine Kooperation stattfindet, dann ist es kein Chi Sau mehr und wird unproduktiv. Chi Sau ist eine sehr gute Übung, um bestimmte Ziele zu erreichen. Deshalb verbringen wir auch so viel Zeit damit, in der Regel macht diese Übung bis zu 90% unserer Trainingszeit aus. Aber Chi Sau ist nur eine Brücke zwischen den Formen und Sparring. Chi Sau dient die Idee von Ving Tsun zu entwickeln.

F: Wie ist Ihre Meinung zum kombiniertem Training wie Wing Chun und  Brazilian Jiu Jitsu zum Beispiel?

PHB: Um Kampfkenntnisse in Ving Tsun zu erhalten musst man sehr hart arbeiten und um das Niveau zu halten noch härter. Da bleibt keine Zeit für die Umsetzung anderer Ideen.

F: Gibt es verschiedene Schrittarten im Wing Chun und wie werden sie verwendet?

PHB: Es gibt nur eine Art von Schritte, wir schneiden den Weg des Gegners ab und unterbrechen den Angriff. 

F: Die Holzpuppe ist in 108/114 Bewegungen unterteilt, diese Bewegungen wiederum in Abschnitte. Wie viele Abschnitte sind es und hat jeder Abschnitt einen besonderen Zweck im der Schulung?

PHB: Wie Chi Sau und andere Methoden das Verhalten im Kampf zu entwickeln, nutzen wir auch die Holzpuppe. Die meisten Techniken der Holzpuppe trainiert die Position der Ellenbogen für die Hauptwaffe im Ving Tsun, den geraden Schlag. Aber es entwickelt genauso Koordination, die Synchronisation von Bein und Armbewegungen und die Verwendung der gesamten Körperstruktur für den Schlag. Unter anderem wird auch die Schrittarbeit und das Timing trainiert.

F: Erklären Sie bitte das Konzept der Körperstruktur im Wing Chun?

PHB: Ein guter Schlag kommt nicht nur aus dem Arm, man braucht den gesamten Körper. In Chi Sau beispielsweise schaffen wir die perfekte Struktur, um den Körper zum Schlagen zu verwenden, wenn wir die Kraft mit dem Partner austauschen. Die Qualität des Austausches ist dabei der Schlüssel.

F: Wie ist Ihre typischer Wing Chun Lehrplan aufgebaut?

PHB: Meine Schüler starten mit den Formen, um die richtige Idee zu entwickeln und zu behalten. Später beginnen sie die Hauptwaffe zu trainieren.

F: Wie ist Ihre Meinung zu Chi Sau Wettkämpfen?

PHB: Das ist unnötig darüber nachzudenken.

F: Was halten Sie von Laufen für die Ausdauer, oder Hanteltraining zur Kraftsteigerung?

PHB: Im Ving Tsun lernst du sehr klar deine Schwachpunkte zu finden und was du zu tun hast, um sie zu beheben. Laufen zum Beispiel ist nicht schlecht, aber um für den Kampf gut konditioniert zu sein brauchst musst du kämpfen und sparren.

F: Sind auch Griffe und Hebel zum Knochenbrechen enthalten?

PHB: Nein.

F: Si Fu, Ich werde nun ein paar Techniken und Konzepte auflisten. Nennen Sie in einem Satz bitte deren Bedeutung zum Kampf.

Tan Sau – trainiert den Schlag
Bong Sau – öffnet den Weg zum schlagen
Fook Sau – trainiert den Schlag
Pak Sau – öffnet den Weg zum schlagen
Kwan Sau – trainiert den Schlag
Tok Sau – haben wir nicht
Poon Sau – Austausch von Energie
Fak Sau – schlagen
Lap Sau – öffnet den Weg zum schlagen
Yee Gee Kim Yum Ma – Trainingsstand, zum Konditionieren von Fuß und Knie um den Schlag zu unterstützen
Jum Sau – trainiert den Schlag

PHB: Übrigens haben Sie mich nicht nach der wichtigsten Technik oder Prinzip gefragt – den geraden Schlag!?!

F: Was erhoffen Sie sich für die Zukunft des Wong Shun Leung Ving Tsun?

PHB: Ich hoffe, dass wir die dummen Leute vom System fernhalten können!

F: Vielen Dank, dass Sie uns die Möglichkeit gegeben haben Sie zu interviewen.

Abschließend ermutigt Philipp Bayer alle Interessierten sich dem Wing Tsun anzuschließen und die faszinierte Welt dieser Kampfkunst zu entdecken. „Es ist nie zu spät anzufangen und den Weg des Wing Tsun zu beschreiten. Ich kann jedem nur empfehlen es auszuprobieren und zu sehen wohin ihn diese Reise führen kann.“

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